Ausstellung 'Ausgepackt! Wie Indien und China nach Iserlohn kamen' im Stadtmuseum Iserlohn
Fächer, Schuhe und Holzkästchen aus China, Stoffpupen und Tonfiguren aus Indien – wie sind diese Objekte in die städtische Museumssammlung gekommen? Für die neue Sonderausstellung hat das Museum zwei besondere Sammlungen ausgepackt, die schon seit Jahrzehnten im Depot schlummern: Zum einen die Sammlung indischer Tonfiguren und Puppen, die 1958 für die „Indische Woche“ in Iserlohn direkt in Bombay zusammengestellt wurde. Und zum anderen die Sammlung des Kapitänleutnants Dietrich Görke, der von seiner Reise von 1898 bis 1900 in China und Japan zahlreiche kunsthandwerkliche Souvenirs mitbrachte. Die Spuren dieser Objekte führen einmal um die Welt – und immer wieder zurück in die Geschichte der Iserlohner Stadtgesellschaft.
Die Ausstellung präsentiert einen Querschnitt der noch vorhandenen Sammlung indischer Figuren sowie ausgewählte Stücke chinesischer Herkunft aus der Görke-Sammlung. Neben den Informationen zu den Objekten gibt die Ausstellung auch Einblicke in den Kontext der Erwerbung und zeigt, wie Stadt- und Weltgeschichte miteinander verwoben sind. Bei der „Indischen Woche“ 1958 trifft städtisches Kulturleben auf die Anfangsphase des Kalten Krieges und die junge Bundesrepublik auf eine "fremde" Kultur. Aus heutiger Perspektive absurd erscheint der Protest der christlichen Kirchengemeinden gegen ein buddhistisches Seminar mit Meditationsübungen.
Entstanden ist die Ausstellung in Zusammenarbeit mit dem Center for Religious Studies (CERES) der Ruhr-Universität Bochum.